La Familistère Godin à Guise

Die zündende Idee kam dem Eisengießer Jean-Baptiste Godin (1817-88), als er die Schriften des utopischen Sozialisten Charles Fourier (1771-1837) las. 1859 gründete er eine Gießerei in einer Flussschleife der Oise und umgab sie mit einer in sich geschlossenen Arbeitersiedlung, deren Gebäude zum Teil direkt von Fouriers Beschreibungen beeinflusst sind. Die Wohnungen erstrecken sich über vier Stockwerke und sind von offenen Galerien zugänglich, die einen Glas gedeckten Innenhof umschließen. Der sorgte für Licht und diente zugleich als Treffpunkt und Gemeinschaftsraum der hier wohnenden Familien. Die öffentlichen Gebäude umfassen Schule, Kindergarten, einen Speisesaal und Läden.

Die Gießerei produzierte – und produziert immer noch – Gussöfen. Zudem war sie berühmt für ihre emaillierten Badewannen. Ein kleines Museum widmet sich den Erzeugnissen der Fabrik und geht dabei auch auf die Geschichte von Guise ein.