KZ-Gedenkstätte Gusen, B8 Bergkristall

Das KZ Gusen war im Dritten Reich ein Ort der Zwangsarbeit für die Rüstungsproduktion und den Steinabbau. Es war eines von vielen Außenlagern des KZ Mauthausen. Für die Nutzung der Arbeitskräfte aus den Lagern wurde 1938 eine eigene Firma gegründet, die Deutschen Erd- und Steinwerke (DESt). Der erste Industriezweig in Gusen war die Gewinnung von Granit für Bausteine. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Abbau durch die Produktion von Rüstungsgütern ersetzt, sowohl in unterirdischen Stollen als auch an der Oberfläche. Die Firma Steyr-Daimler-Puch stellte Teile für Gewehre her. Messerschmitt arbeitete mit DESt zusammen, um Flugzeugrümpfe herzustellen. Es wird angenommen, dass mindestens 70.000 Menschen in Gusen versklavt wurden und mindestens 35.000 Häftlinge an Hunger, Krankheiten, Ermordung oder Erschießung starben. Als das Lager 1945 befreit wurde, gab es noch 20.000 Gefangene. Unter den Häftlingen waren Juden und Gegner der Nazis aus Österreich, Deutschland, Italien und Polen, Republikaner aus Spanien und Soldaten aus der Sowjetunion. Viele wurden aus anderen Konzentrationslagern zur Arbeit geholt.

Das Lager wurde während des Krieges bombardiert und danach zu großen Teilen überbaut. Das Besucherzentrum zeigt eine Dokumentation des Lagers, darunter Fotos, Zeichnungen, schriftliche Dokumente und einen Film mit Zeugnissen von Überlebenden.

KZ-Gedenkstätte Gusen, B8 Bergkristall
KZ-Gedenkstätte Gusen, B8 Bergkristall
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