Kulturlandschaft Pershyttan

Die Stadt Nora, 24 Kilometer nordwestlich von Örebro, liegt in der Bergbau- und Hüttenregion Bergslagen, die jahrhundertelang den Großteil des schwedischen Wohlstands sicherte. Pershyttan, drei Kilometer südlich des Zentrums von Nora, ist ein ehemaliger Hütten- und Bergbaustandort, der seit 2004 ein 128 Hektar großes Denkmalschutzgebiet beherbergt.

Laut historischen Zeugnissen geht der Bergbau in Pershyttan auf das 12. Jahrhundert zurück, während die Eisenverarbeitung für das 14. Jahrhundert belegt ist. Die letzten örtlichen Bergwerke schlossen 1967 ihre Pforten. Der erhaltene, ehemals mit Holzkohle befeuerte Hochofen ist einer der besterhaltenen in Europa. Er entstand 1856, wurde aber 1896 neu errichtet, 1940 modernisiert und war bis 1953 in Betrieb. Von den vielen Minen, deren Überreste noch zu sehen sind, ist die wichtigste die 1909 geschlossene Lockgruvan, deren Besichtigung Besucher 45 Meter unter die Erde führt, und die Storgruvan (Große Mine), die für die Erforschung von Techniken zur Errichtung von Stützpunkten auf dem Mond verwendet wird. Weitere erhaltene Bauwerke sind das Våghuset (Waagenhaus), heute der Ausgangspunkt für Führungen, ein spektakulärer Antriebsmechanismus, in dem ein Wasserrad mit einem Durchmesser von 11,2 Metern ein 200 Meter umfassendes System aus Pleuelstangen antreibt, ein Steuerhaus von 1828 und eine Schule anno 1849.

Pershyttan bruk gehörte keinem aristokratischen Grundbesitzer, sondern stand unter der Kontrolle von ‘Bergsmännen‘, die in den lokalen Bauernhäusern wohnten. Das Erscheinungsbild des Ortes ist viel weniger normiert als das von Gemeinden wie Engelberg, die um Herrenhäuser herum gebaut wurden. Ein gemeinsames Merkmal der Bergarbeiterhäuser des 18. und 19. Jahrhunderts sind gusseiserne Schornsteinrohre mit Kronen als oberem Abschluss.

Wer Lockgruvan oder die Eisenhütte besichtigen will, muss sich im örtlichen Besucherzentrum für eine Führung anmelden. Buchbar sind auch Führungen auf Naturlehrpfaden und Mountainbikestrecken.