Italienisches Zentrum der Kohle-Kultur

Die Regionen Sulcis und Iglesiente im Südwesten Sardiniens sind reich an Mineralien und Steinkohlevorkommen. Benito Mussolini war es, der 1937 die Zeche Serbariu im Süden Sardiniens im Rahmen der 1935 ausgerufenen "Politik der Autarkie" in Auftrag gab. Die Zeche war von Beginn an die größte Zeche Italiens. 18.000 Beschäftige (davon 16.000 Bergleute), 33 Hektar Fläche, ca. 100 laufende Kilometer an unterirdischen Stollen in bis zu 179 Metern Tiefe sowie zwei Schächte sprechen für die Dimensionen dieses Projekts. Gleichzeitig wurde innerhalb von nur einem Jahr die Retortenstadt Carbonia aus dem Boden gestampft, um die erforderlichen Arbeitskräfte unterzubringen. Auch nach dem Krieg blieb das Bergwerk einer der wichtigsten Energielieferanten Italiens, bevor es 1964 seine Pforten schloss.

Seit 2006 beherbergt das ehemalige Kohlebergwerk das wichtigste Zechenmuseum Italiens. Wo die Kumpel vor Schichtbeginn ihre Arbeitskleidung anlegten und ihre Grubenlampe in Empfang nahmen, setzt sich heute eine umfangreiche Ausstellung mit ihrer täglichen Arbeitswelt auseinander. Werkzeuge, eine umfangreiche Foto- und Dokumentensammlung, vor allem Film- und Tonbeiträge mit Interviews machen den Bergwerksbetrieb lebendig. Anhand historischer Maschinen erfahren die Besucher, wie sich in der Zeit zwischen 1937 und 1964 die Abbaumethoden fortentwickelt haben. Original erhalten hat sich auch die Fördermaschine mit der Winde, die Bergleute und Lasten im Schacht auf und ab beförderte. Den Abschluss des Rundgangs bildet eine Dokumentation über die Weiterverarbeitung der Kohle und ihre Verwendung als Energiequelle.

 

Italienisches Zentrum der Kohle-Kultur
Centro Italiano della Cultura del Carbone
Grande Miniera di Serbariu
09013 Carbonia
Sardegna
Italien
+39 (0) 781 - 62727
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