Isländisches Heringfängerei-Museum

Siglufjördur liegt an der Nordküste Islands, 260 Kilometer von der Hauptstadt Reykjavik entfernt. Die Stadt zählt heute kaum mehr als 1.200 Einwohner. In den 1950er Jahren jedoch lebten hier noch mehr als 3.000 Menschen. Grund für den Rückgang ist das Verschwinden der Heringsschwärme aus den isländischen Gewässern.

1910 entstand die erste Fischmehlfabrik in Siglufjördur – vermutlich auch die erste im ganzen Land. Das Museum der Heringsfischerei veranschaulicht die Bedeutung der Heringsindustrie im frühen und mittleren 20. Jahrhundert. Es besteht aus drei Gebäuden, die zwischen 2003 und 2004 hier errichtet bzw. wiedererrichtet wurden. Interaktive Stationen im so genannten Bootshaus machen den lebhaften Hafenbetrieb während der 1950er Jahre lebendig. Das Gebäude umfasst auch ein Hafenbecken, in dem insgesamt neun Fischereifahrzeuge verschiedener Größe und Baujahre liegen, beginnend mit den 1930er Jahren. Aus derselben Zeit stammt das Grána-Gebäude, eine ehemalige Fabrik, die frischen Hering zu Mehl und Öl verarbeitete. Das älteste Bauwerk, Róaldsbrakki genannt, ist eine norwegische Heringsstation anno 1907, in der einst Dutzende Frauen den Hering einsalzten und für den Export vorbereiteten.

Seit dem Ausbleiben der Heringsschwärme in den 1960er Jahren wurden einige Fabriken in Siglufjördur abgerissen. Andere dagegen existieren noch und verarbeiten heute andere Fischarten.

Isländisches Heringfängerei-Museum
Sildarminjasafn Islands
Snorragata 15
580 Fjallabyggd-Siglufjördur
Island
+354 (0) 467 - 1604
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