1914 nahmen die ersten Siemens-Martin-Öfen des Stahlwerks in Brandenburg an der Havel ihre Produktion auf. Da das Werk im Zweiten Weltkrieg ein wichtiger Rüstungsbetrieb war, wurde es nach Kriegsende vollständig demontiert. Doch bereits 1949 beschließt die DDR-Führung den Wiederaufbau, und schon ein Jahr später schmelzen vier Siemens-Martin-Öfen mehr als 51.000 Tonnen Rohstahl. Bis 1967 entstehen acht weitere Öfen des gleichen Typs, 1980 gehen zusätzlich zwei moderne Elektroöfen ans Netz. Spätestens jetzt entwickelt sich das Stahl- und Walzwerk Brandenburg zum größten Rohstahlproduzenten der DDR. Mit der Wiedervereinigung verschieben sich die wirtschaftlichen Koordinaten: Nur die Elektroöfen erweisen sich als konkurrenzfähig, die übrigen Anlagen werden im Dezember 1993 stillgelegt.
Ehemaligen Stahlwerkern, die sich zu einem Förderverein zusammenschließen, ist es zu verdanken, dass der letzte Siemens-Martin-Ofen Westeuropas noch steht und das Herzstück des Industriemuseums bildet. Es wird im Mai 2000 eröffnet und umfasst rund 4.500 Quadratmeter. Der Museumsbesuch führt auf die Gießbühne mit einem Blick auf die Abstichseite des Ofens und weiter zum mächtigen Gießkran in der Gießhalle. Weitere Stationen sind Schlosserei, Labor, Meisterstube, Unterofenbereich, alte Schmiede und das neu errichtete Museumsgebäude mit seiner Ausstellung zur Geschichte der Stahlproduktion in Brandenburg.
Ein weiterer Ausstellungsbereich erinnert an die Geschichte der Brennabor-Werke, Anfang der 1920er Jahre die größte deutsche Automobilfabrik. In der Veranstaltungshalle finden Theateraufführungen, Konzerte, Events und Performances aller Art statt.
Industriemuseum Brandenburg
August-Sonntag-Straße 5
14770 Brandenburg an der Havel
Deutschland
+0049 (0) 3381 - 304646
Homepage
Empfohlene Aufenthaltsdauer: | 2 Stunden |
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Dauer einer geführten Tour: | 120 Minuten |
Eintritt: | kostenpflichtig |
Barrierefreier Zugang: | bitte Hinweise auf Webseite beachten |
Angebote für Kinder: | |
Museumsshop: | ja |
März bis Oktober:
Dienstag bis Sonntag, Feiertage 10.00-17.00 Uhr
November bis Februar:
Dienstag bis Sonntag, Feiertage 10.00-16.00 Uhr