Die Stadt Schönebeck, 15 km südlich von Magdeburg an der Elbe gelegen, verfügt über eine beachtliche, aber wenig bekannte Industriegeschichte. Seit dem 12. Jahrhundert wurde auf dem Gebiet des heutigen Stadtteils Bad Salzelmen Sole gefördert und daraus Salz gewonnen. 1756-65 baute man ein Gradierwerk, das nach Erweiterungen eine Gesamtlänge von 1.837 m erreichte; das längste Deutschlands, von dem heute noch 300 m erhalten sind. Bereits 1792 erfolgte die Soleförderung mittels einer Dampfmaschine. Nach der Entdeckung der Heilwirkung von Sole wurde hier 1802 das erste Soleheilbad Deutschlands eröffnet, das bis heute in Betrieb ist, während die Salzerzeugung 1967 eingestellt wurde. Urspünglich zur Nutzung von Abfällen aus der Saline wurde 1793 "Hermania", die erste chemische Fabrik Deutschlands errichtet, die nach abwechslungsreicher Geschichte immer noch existiert. Hermania stellte u.a. Salpetersäure her, die eine 1829 gegründete Zündhütchen- und Patronenfabrik für ihren Zündstoff nutzte; aus der Fabrik entwickelte sich der heute älteste noch produzierende Munitionshersteller Deutschlands.
Die Geschichte dieser Industrien sowie die zahlreicher weiterer Unternehmen aus Schönebeck und der Umlandregion stellt das Museum vor. Es wurde 2013 in dem über 100 Jahre alten, teilweise denkmalgeschützten Gebäudeensemble des ehemaligen Gas- und Elektrizitäswerks der Stadt eröffnet, das der Verein "industriemuseum Schönebeck/Elbe e.V." – Erlebniswelt Technik und Innovation (iMUSEt) übernommen und sukzessive für Museumszwecke renoviert und eingerichtet hat. Ausgestellt werden Maschinen und Produkte der Industriezweige Energie, Elektrotechnik, Sprengstoffe, Munition und Waffen, Maschinenbau, Gießereiwesen, Fahrzeugbau und periphere Industrien. Im Bereich Fahrzeugbau zeugen die legendären Traktoren RS-08, RS-09 und ZT 300 von der einstigen Traktorenproduktion der DDR in Schönebeck.
Das Museum beherbergt zudem 2 Kunst-Dauerausstellungen mit Werken von 50 Künstlern aus der Region und stellt in Sonderausstellungen technische und künstlerische Themen und Werke vor.
Im Stadtbereich hat das Museum den „Historischen Schönebecker Salzweg“ kreiert, der zwischen der Elbe und dem Stadtteil Bad Salzelmen verläuft.
Industrie- und Kunstmuseum Schönebeck/Elbe
Erlebniswelt Technik und Innovation (iMUSEt)
Ernst-Thälmann-Straße 5a
39218 Schönebeck/Elbe
Deutschland
+49 (0) 171 - 7127932
Homepage
Empfohlene Aufenthaltsdauer: | 2 Stunden |
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Dauer einer geführten Tour: | 90 Minuten |
Eintritt: | kostenpflichtig |
Barrierefreier Zugang: | bitte Hinweise auf Webseite beachten |
Angebote für Kinder: |
April bis Oktober:
Samstag, Sonntag 14.00-18.00 Uhr
andere Termine nach Vereinbarung möglich