Holyhead Road | Waterloo-Brücke

Die Straßenverbindung von London nach Holyhead, dem Postschiffhafen für Dublin auf Anglesey in Nordwales, erfuhr zwischen 1815 und 1840 einen nachgerade heldenhaften Ausbau. Die Aufsicht oblag einer vom Parlament eingesetzten Kommission unter dem Vorsitz von Sir Henry Parnell (1776-1842) und mit Thomas Telford (1757-1834) als leitendem Ingenieur. Das Projekt hatte strategische Gründe und reagierte außerdem auf die Klagen über die Qualität der vorhandenen Straßen vonseiten irischer Volksvertreter, die nach dem Act of Union (Zusammenschluss zum Vereinigten Königreich von Großbritannien und Irland 1801) das Parlament in London erweiterten.

Für die 240 Kilometer von London nach Shrewsbury arbeitete die Kommission mit privatwirtschaftlichen Straßenverwaltungen zusammen. Die Ausbesserung der 170 Straßenkilometer von Shrewsbury nach Holyhead jedoch nahm sie selbst in die Hand. In den späten 1990er Jahren erkannte die walisische Denkmalbehörde Cadw die Bedeutung dieser historischen Straße und unternahm erste Schritte, um einen angemessen Schutz für die Einrichtungen entlang des 133 Kilometer langen Abschnitts zwischen Chirk an der englischen Grenze und Holyhead zu gewährleisten. Darüber hinaus gab sie einen Bericht in Auftrag, der auf dem Feld der Erforschung historischer Straßen in Großbritannien neue Maßstäbe gesetzt hat, und startete auf der so gewonnen Datengrundlage ein Programm zur Auswertung und Präsentation der Ergebnisse.

Der Straßenabschnitt auf der englischen Seite von London über St. Albans, Dunstable, Stony Stratford, Daventry, Coventry, Birmingham, Wolverhampton und Shrewsbury nach Oswestry weist noch viele der von Telford eingeleiteten Verbesserungen auf. Die spektakulärsten Monumente jedoch liegen auf walisischem Boden. Diese umfassen die Menai-Hängebrücke, dazu eine in den frühen 1820er Jahren komplett neu angelegte Straßentrasse quer durch Anglesey mit einer eigens errichteten Poststation samt Herberge, schließlich die Pässe von Nant Ffrancon and Glyn Diffwys, die gusseiserne Waterloo-Brücke in Betws-y-Coed sowie den Stanley-Uferdamm in Holyhead. In den Bergen von Nordwales entspricht die Streckenführung größtenteils einer Bauzeichnung, die Telford in seiner Autobiografie abbildet. In diesem Abschnitt ist die Straße zur Bergseite durch Befestigungswände und zum Tal hin durch Steinbrüstungen begrenzt. Bis heute flankieren standardisierte Zollhäuser und Meilensteine die Straße. Das gleiche gilt für die so genannten Depots, d. h. Mulden, die der Aufbewahrung der verschiedenen Baustoffe dienten, aus denen die Straßen vor der Einführung fest haftender Oberflächen aufgeschichtet wurden.

Holyhead Road | Waterloo-Brücke
A5
Betws-y-Coed
Vereinigtes Königreich
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