Historisches Kupferbergwerk

Kohlegruben prägen die Industrie- und Sozialgeschichte des Saarlandes. Doch in Düppenweiler förderte man Kupfer. 1723 stieß ein Bauer beim Pflügen auf kupferhaltiges Gestein. 1725 begann der Kupferbergbau. Im 19. Jahrhundert gelangte das Bergwerk in den Besitz der Dillinger Hütte. Ein letztes Mal wurde hier 1915/16 nach Kupfer gegraben. 1992 übernahm der Förderverein Historisches Kupferbergwerk Düppenweiler e.V. das Areal und rekonstruierte die Anlage sowohl Unter- wie Übertage.

Am Anfang gruben fremde Bergknappen wild im Berg, dann kaufte der Hüttenfachmann Remacle Renard Joseph de Hauzeur das Gelände. Bergleute aus dem Erzgebirge förderten für ihn in Nässe und engen, 1,50 Meter hohen Stollen Kupfer, aber auch Kobalt und Blei. 1776 sollte beim Tiefbau die erste Dampfmaschine im Saarrevier helfen, doch ihre Wucht sorgte für eine Überschwemmung. Das Wasser aus dem Berg kurbelten Untertage Haspelknechte, während Übertage Pferde einen Göpel drehten. Beten und Arbeiten gehörten in der rekonstruierten Barbarakapelle und der benachbarten in Resten erhaltenen Schmiede zusammen. Ein Feld niedriger Halden sowie die Eingänge von vier Schächten markieren außerdem die Übertageanlage der Kupfergrube.

Das Besucherbergwerk hinterlässt mit seinen rund 600 Meter ausgebauten Stollen unter Tage, vier wieder freigelegten Schächte mit Teufen von 10 bis 18 Metern samt Schachtaufbauten einen starken Eindruck von der Arbeit vor Ort. 80 Stufen abwärts, und alles ist eng, feucht und anstrengend. Vom Erzabbau in schmalen Gängen bis zu höchsten Höhen im auf mehreren Holzbühnen ausgebauten „Dom“, vom Wasser als dem natürlichen Feind der Erzgräber berichtete mit Lichteffekten und Texteinspielungen die magische „Mystallica“-Tour durch den Stollen. Übertage informieren Tafeln über Geschichte und Technik der Schächte, der Verarbeitung der Kupfererze. Im ehemaligen Huthaus, dem Verwaltungsgebäude der Grube, hat der Verein eine Gaststube mit Museum eingerichtet. Darüber hinaus will er eine Schmelze und ein Pochwerk, das zum Scheiden von Erz und taubem Gestein diente, einrichten und an Aktionstagen in Gang setzen.

Historisches Kupferbergwerk
Piesbacher Straße
66701 Beckingen-Düppenweiler
Deutschland
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