Das Historische Bergbauzentrum erlebte seine Gründung 1982 auf dem acht Hektar großen Gelände der ehemaligen Zeche Delloye in Lewarde, acht Kilometer südöstlich von Douai im Kohlerevier von Nord Pas-de-Calais. Die Zeche ging 1930 mit 480 Meter tiefen Schächten in Betrieb. Zu Blütezeiten beschäftigte sie 1.000 Arbeitskräfte. 1971 endete die Kohleförderung, 1973 folgte die komplette Schließung aller Gebäude.
Erhalten sind zwei Fördertürme und zahlreiche Tagesgebäude, darunter der Raum, in dem die Bergleute ihre Straßenkleidung ließen (la sale des pendus), außerdem die Waschkaue, der Lampenraum, die Krankenstation, die Kantine sowie die Lohnhalle. Besucher können in einer gelben Straßenbahn durch ein 450 Meter langes Schaubergwerk fahren und sich den ehemaligen Betrieb von früheren Bergleuten erklären lassen.
Die Ausstellungen in den verschiedenen Gebäuden beschäftigen sich mit der Zeit der Kohleproduktion, mit dem Aufstieg der Bergarbeitergewerkschaften und mit dem Einsatz von Pferden untertage. Eine Abteilung veranschaulicht anhand eines Modells die Katastrophe vom 10. März 1906, als bei einer Kohlenstaubexplosion in Courrieres bei Lens, 20 Kilometer nordwestlich von Lewarde, 1.100 Bergleute ums Leben kamen. Der Unfall gilt als das schlimmste Grubenunglück der europäischen Geschichte und zog einen Streik nach sich, der das gesamte Kohlerevier erfasste. Forscher des Historischen Bergbauzentrums haben herausgefunden, dass die unübersichtliche Anlage der Zeche Courrieres möglicherweise eine der Unfallursachen gewesen sein könnte. Das Zentrum beherbergt die Archive aller Bergwerksunternehmen der Region Nord Pas-de-Calais.
Historisches Bergbauzentrum
Centre Historique Minier
du Nord-Pas de Calais
Fosse Delloye
Rue d'Erchin - BP30039
59287 Lewarde
Frankreich
+33 (0) 327 - 958282
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