Noch in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts verdankten Industriestandorte ihre Entstehung vielfach dem Unternehmungsgeist Einzelner. So ist die Dichte an Computerfirmen in Paderborn im Wesentlichen ein Verdienst des in der Stadt gebürtigen Heinz Nixdorf (1925-86). Seine Ausbildung wurde im Alter von 17 Jahren durch den Militärdienst unterbrochen, doch studierte er zwischen 1947 und 1950 Physik an der Universität in Frankfurt. Mit Computern kam er erstmals in Berührung, als er nach seinem Studienabschluss eine Arbeit bei Remington Rand aufnahm. 1952 gründete er eine Firma in Paderborn und stellte dort zunächst Computer für andere her. 1964 begann er die Fertigung von Computern nach eigenen Entwürfen, System 820 genannt. Das Unternehmen blühte, spezialisierte sich auf Bankdienstleistungen und Verbrauchersysteme, wurde in den 1970er Jahren Marktführer in Deutschland und beschäftigte zum Zeitpunkt des Todes von Nixdorf im Jahr 1986 25.500 Menschen in 44 Ländern. 1990 übernahm Siemens das Unternehmen, das unter dem Namen Wincor-Nixdorf AG immer noch in Paderborn beheimatet ist.
Das Heinz Nixdorf Museum ist angeblich das weltweit größte Computermuseum – eine Behauptung, die allerdings angefochten wird. Mit mehr als 2.000 Objekten erzählt es die Geschichte der Kommunikationstechnologien über einen Zeitraum von mehr als 5.000 Jahren. Den Beginn markiert das Schreiben auf Tontafeln in Mesopotamien, doch liegt der Schwerpunkt auf der Entwicklung des Computers. Das Museum logiert in einem attraktiven modernen Gebäude und ist Teil des Heinz Nixdorf Museums-Forums, das regelmäßig Symposien zu computernahen Themen veranstaltet.
Heinz Nixdorf MuseumsForum
Fürstenallee 7
33102 Paderborn
Deutschland
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