Vier riesige Kupfersilos stehen in der Halle Spalier. Bis 1988 schlug hier das Herz der traditionsreichen Amsterdamer Heineken-Brauerei. Heute nutzt die Weltfirma das historische Gebäude, um sich und ihr Produkt in einer hochmodernen Ausstellung zu präsentieren. Heineken Experience heißt diese interaktive Schau, und tatsächlich: Der Rundgang durch die ehemalige Brauerei ist ein Erlebnis. Im Mittelpunkt steht das Bier und wie es gemacht wird – vom Mälzen der Braugerste bis zur Lagerung des vergorenen Jungbiers in kolossalen Tanks. Dabei bindet die Kombination aus original erhaltener Ausstattung und Computersimulationen den Besucher unmittelbar ins Geschehen ein. Das geht so weit, daß er die Abfüllanlage aus der Perspektive einer Bierflasche erlebt: als wahre Achterbahnfahrt! Oder er findet sich plötzlich auf dem Kutschbock eines Lastkarrens wieder, im Rücken eine Pyramide aus Bierfässern, vor sich ein Gespann von Brauereipferden. Auch die Geschichte der Firma wird wieder lebendig, wegweisende Werbespots inklusive. Und wem nach all der Animation das Wasser im Munde zusammenläuft, den erwarten am Ende gleich zwei Bars mit frisch gezapftem Heineken.
Heineken Experience - Brauerei Heineken
Stadhouderskade 78
1072 AE Amsterdam
Amsterdam
Niederlande
+31 (0) 20 - 7215300
Homepage
Wasser, Malz, Hopfen, Hefe: Mehr braucht ein gutes Bier nicht. Das fand auch Gerard Adriaan Heineken, als er 1863 die namhafte Brauerei De Hooiberg kaufte. Vier Jahre Brauerfahrung verliehen ihm genug Weitblick, um sich die Hilfe eines Experten aus dem Bierland Bayern ins Haus zu holen. 29 Jahre später gewann Heineken-Bier auf der Weltausstellung in Paris eine Goldmedaille. Dazwischen lagen Experimente mit neuen Kühltechniken, die Einrichtung eines eigenen chemischen Labors und die erfolgreiche Isolierung eines für die Gärung besonders gut geeigneten Stamms von Hefebakterien. Denn so einfach die Zutaten eines Biers, so vielfältig sind die Möglichkeiten, sie zu verarbeiten. Allein das Mälzen der Gerste – das Einweichen des frisch geernteten Korns in Wasser, gefolgt vom Trocknen der Keime bei hohen Temperaturen – hat entscheidenden Einfluß auf Geschmack, Farbe, Schaumbildung und Haltbarkeit des Produkts. Alle Bemühungen des Heineken-Gründers zielten daher auf hohe Qualität. Der Erfolg gab ihm recht. Vielleicht hat auch der rote Stern ein wenig nachgeholfen, der von Anfang an die Flaschen der Firma schmückte: Ähnliche Sterne hingen, so heißt es, schon im Mittelalter über den Maischebottichen – als eine Art Amulett gegen widrige Einflüsse. Im Laufe der Zeit wurde das Stammwerk in Amsterdam mehrfach umgebaut und erweitert, zuletzt in den 1930er Jahren. Schon damals ging ein beträchtlicher Teil der Produktion ins Ausland, und nicht umsonst war Heineken die erste Brauerei, die nach dem Fall der Prohibition in die USA exportierte. Heute erzeugt die Heineken-Holding weltweit nahezu 100 Millionen Hektoliter Bier in über 110 Fabriken, verteilt auf mehr als 50 Länder. Damit ist sie international die Nummer Zwei. An dem ursprünglichen Rezept – Wasser, Malz, Hopfen, Hefe – hat sich so gut wie nichts geändert. Nur das Stammwerk gibt es nicht mehr, zumindest nicht in der alten Form: 1988 wurde der Betrieb eingestellt. Seither beherbergt es die Ausstellung Heineken Experience.
Empfohlene Aufenthaltsdauer: | 2 Stunden |
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Eintritt: | kostenpflichtig |
Barrierefreier Zugang: | vollständig |
Gastronomie: | |
Besucherzentrum beim Objekt: | ja |
Museumsshop: | ja |
Montag bis Sonntag 11.00-19.00 Uhr
Letzter Einlass: 17.30 Uhr
Personen unter 18 Jahren nur in Begleitung Erwachsener