Haus Schminke

Sie sind die Ikonen des „Neuen Bauens“: Frank Lloyd Wrights „Fallingwater“, Le Corbusiers „Villa Savoye“, Mies van der Rohes „Haus Tugendhat“ – und Hans Scharouns „Haus Schminke“ in der sächsischen Kleinstadt Löbau. Der Eigentümer der örtlichen „Anker“-Nudelfabrik war nach einem Besuch der Stuttgarter Weißenhofsiedlung an den berühmten Architekten herangetreten. Fritz Schminke wünschte sich „ein modernes Haus für zwei Eltern, vier Kinder und gelegentlich ein bis zwei Gäste“. Bauherr und Architekt entwickelten gemeinsam das Konzept, das 1930 bis 1933 verwirklicht wurde und in dem sich geradezu mustergültig die Formensprache der Moderne ausdrückt. Der gebogene Korpus mit Terrassen, Außentreppe und zahlreichen runden Bullaugenfenstern weckt die Assoziation zu einem Schiff. Im Wohnbereich gehen die Räume fließend ineinander über. Großzügige Glasflächen beziehen den Garten als erweiterten Wohnraum mit ein. Vielfältige Gestaltungselemente prägen das Raumerlebnis. Die Wirtschaftsräume und der Schlafbereich sind hingegen bewusst spartanisch gehalten – alles ist praktisch und platzsparend. Die Familie Schminke erhielt das von der sowjetischen Armee beschlagnahmte Haus zwar 1946 wieder, da ihr jedoch durch Enteignung der Nudelfabrik die Existenzgrundlage entzogen war, ging sie 1951 nach Celle. Das Haus Schminke wurde dann über Jahrzehnte zweckentfremdet genutzt. Immerhin blieb es auf diese Weise erhalten und ist heute Besuchern nach sorgfältiger Restaurierung wieder zugänglich.

Haus Schminke
Kirschallee 1 b
02708 Löbau
Deutschland
+49 (0) 3585 - 862133
Homepage