Haus der Canuts

Lyon war jahrhundertelang eines der wichtigsten Zentren der Seidenweberei. Die arbeitenden Weber von Lyon nannten sich selbst "Canuts", daher hat das Museum seinen Namen. Es ist ein frühes Beispiel in Europa für die Bewahrung des industriellen Erbes: 1970 gründete eine Webergenossenschaft das Museum, um die Bedeutung der Seide für Lyon herauszustellen. Die Sammlungen gehören heute der Stadt Lyon und das Gebäude einer Genossenschaft. Nach einer umfassenden Renovierung wurde das Museum 2009 wiedereröffnet.

Die Ausstellungen erklären die Geschichte der Seidenherstellung, von ihrer Entdeckung in China bis zu den Arbeiterrevolten des 19. Jahrhunderts. Die Weiterentwicklung des Webstuhls durch Joseph-Marie Jacquard ist von entscheidender Bedeutung für die Geschichte der Seidenweberei in Frankreich; ein funktionierender Jacquard-Webstuhl wird vorgeführt. Weitere Exponate erklären den Lebenszyklus der Seidenraupe und Techniken zur Herstellung von Gold- und Silberfäden, die in Seidenstoffe eingewebt werden.