Freilichtmuseum Bokrijk

Bokrijk ist ein Freilichtmuseum in der Tradition von Skansen. Es reflektiert die Sozialgeschichte und materielle Kultur der flämischen Provinzen von Belgien. Seine heutige Erscheinungsform geht im Wesentlichen auf Dr J. Weyns zurück, seinen ersten Direktor. Es ist Teil der 540 Hektar großen Domein Bokrijk, eines Grundbesitzes, den die Provinz Limburg 1938 erwarb und der heute als Erholungsgebiet dient.

Die Errichtung des Museums begann 1953. Fünf Jahre später öffnete es erstmals seine Tore für Besucher. Die mehr als 100 Bauwerke sind gruppenweise zu kleinen Dörfern bzw. Ortschaften zusammengefasst, wie sie jeweils typisch für die verschiedenen Regionen in Flandern waren. Dazu gehört auch eine Gruppe von Stadthäusern des 16. und 17. Jahrhunderts aus Antwerpen. Viele der Gebäude stammen aus einem ländlichen Umfeld. Sie umfassen jedoch nicht nur Bauernhäuser, von denen manche Gerätschaften zur Leinenverarbeitung beherbergen, sondern auch Hütten aus dem sandigen Heideland von Koersel oder ein Haus aus dem Ortsteil Eksel, in dem einst Teutens wohnten. Das ist die regionale Bezeichnung für Arbeitsmigranten, die jedes Jahr zum Geldverdienen nach Norddeutschland und Dänemark zogen.

Zu den industriellen Gebäuden im engeren Sinne zählen zwei Pferdemühlen, eine Turmmühle, zwei Bockwindmühlen, eine wassergetriebene Getreidemühle aus Lummen-Rekhoven mit einem unterschlächtigen Rad sowie eine wassergetriebene Ölmühle mit horizontalem Brechwalzwerk anno 1702. Ebenfalls zum Inventar gehören verschiedene Bäckereien und ein Hopfenofen bzw. eine Darre aus Westflandern. Zollhäuser, eine kommerzielle Brauerei aus dem Maasland und ein Torfhaus aus Kalmhout vervollständigen die Ausstellung.

Nur wenige Orte in Europa beschreiben anschaulicher, welche materielle Kultur der Industrialisierung zugrunde lag.

Freilichtmuseum Bokrijk
Domein Bokrijk
3600 Genk
Belgien
+32 (0) 1122 - 4574
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