Estnisches Bergbaumuseum

Das Gebiet von Kohtla im Nordosten Estlands ist eine der bedeutendsten europäischen Lagerstätten von Ölschiefer, dessen intensive Förderung im 20. Jahrhundert begann und bis heute anhält. Ölschiefer wird zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt. Der Bergbau begann 1916 und erreichte 1980 mit einer Fördermenge von 31 Millionen Tonnen einen Höhepunkt.

Das Museum stützt sich auf ein Bergwerk, das 1937 in Betrieb ging und dessen Stollen 70 Meter in die Tiefe reichen. Näher an der Oberfläche liegende Schiefervorkommen wurden im Tagebau gefördert. Besucher erhalten Gelegenheit zu einer 1,6 Kilometer langen Zugfahrt durch die unterirdischen Stollen. Dabei erhalten sie nicht nur Einblicke in die Arbeitsbedingungen vor Ort, sondern bekommen auch eine typische Bergmannsmahlzeit serviert. Die Tagesanlagen umfassen Gebäude, in denen der Ölschiefer von anderen Gesteinssorten getrennt wurde, sowie Türme zur Verbrennung des ölhaltigen Sedimentgesteins. Das Museum verfügt über eine Sammlung von Ölgemälden über den Bergbaubetrieb, und unter den Geräten ragt ein so genannter Esku hervor, d. h. ein sehr großer Bagger, wie er im Tagebau Verwendung fand.

Die umgebende Landschaft ist geprägt von riesigen Halden aus Schieferabfällen, die ähnlich auch in Zentralschottland zu finden sind, wo sie bings heißen und daran erinnern, dass auch dort einmal Ölschiefer gefördert wurde.

Estnisches Bergbaumuseum
Eesti Kaevandusmuuseum
Jaama t. 1
30305 Kohtla
Estland
+372 (0) 33 - 44701
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