Der wichtigste Energieträger in der DDR war die Braunkohle. Doch vor allem die chemische Industrie und ihre Verfahren benötigten Erdöl, das man aus der Sowjetunion bezog. Um eine eigene Erdölindustrie aufzubauen, wurde das Land mit Probebohrungen durchzogen. Im Nordosten wurde man fündig: 1961 stieß eine Suchbohrung in Reinkenhagen bei Grimmen, im heutigen Landkreis Vorpommern-Rügen, in 2.300 Metern Tiefe auf ein wirtschaftlich förderbares Vorkommen. Im Anschluss an die Entdeckung dieser Lagerstätte wurden im näheren Umfeld bzw. auf demselben geologischen Strukturzug weitere Lagerstätten aufgeschlossen. Darunter auch die auf dem Gebiet der DDR bedeutendste Lagerstätte „Lütow“ auf der Insel Usedom. Während diese heute noch ausgebeutet wird, stellte man die Erdölförderung in der Grimmener Region 1996 aus wirtschaftlichen Gründen ein.
1994 eröffnete das Erdölmuseum Reinkenhagen im Sozialgebäude der ehemaligen Feldzentrale. Träger ist die Gemeinde Sundhagen, doch betrieben wird das einzige Erdölmuseum auf dem Gebiet der ehemaligen DDR durch engagierte Ehrenamtler, zumeist ehemalige Beschäftigte des Grimmener Erdölbetriebes. Bildtafeln, Dokumente und Relikte aus DDR-Zeiten zeichnen die Entwicklungsgeschichte der Erdöl- und Erdgasindustrie der Region und den Werdegang eines ehemaligen volkseigenen Erdölbetriebes von 1962 bis 2001 nach. Auf dem 6.400 qm großen Außengelände werden zahlreiche Originalwerkzeuge sowie Großexponate gezeigt, darunter ein Tiefpumpenantrieb mit Sondenkopfausrüstung, eine komplette mobile Testanlage, eine riesige Spülpumpe und ein gewaltiges Bohrantriebsaggregat.
Erdölmuseum Reinkenhagen
Alte Dorfstrasse 10
18519 Sundhagen
Deutschland
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