Elektrizitätswerk Ardnacrusha

Das Wasserkraftwerk von Ardnacrusha am Shannon, sechs Kilometer nördlich von Limerick, entstand in den Jahren 1925-29 und damit zeitgleich mit dem Aufbau des irischen Stromnetzes. Es war Bestandteil der Politik des damals so genannten Freistaats Irland, sich von der britischen Energieversorgung unabhängig zu machen. Gebaut wurde die Anlage von der deutschen Firma Siemens-Schuckertwerke, und aus Anlass des 75-jährigen Bestehens fand dort eine irisch-deutsche Konferenz mit interdisziplinärem Programm statt. Für eine kurze Zeit nach seiner Gründung war das Wasserkraftwerk von Ardnacrusha das größte seiner Art weltweit. Seine Kapazitäten reichten aus, um ganz Irland zu versorgen. Es wirft ein bezeichnendes Licht auf die Entwicklung der irischen Wirtschaft, dass die insgesamt 85 Megawatt Energie, die das Land im Jahr 2000 produzierte, gerade einmal drei Prozent des nationalen Bedarfs deckten. Das Werk besteht aus einem 14 Kilometer langen Hangkanal, der seinen Ausgang am Damm von Parteen nimmt. Das darin kanalisierte Wasser treibt drei Francis-Turbogeneratoren aus der Gründungszeit der Anlage und einen später hinzugefügten Kaplan-Turbogenerator von 1934 an.