Friedrichshafen am Bodensee ist in industriegeschichtlicher Sicht berühmt als Produktionsort und operative Basis der Luftschiffe von Graf Ferdinand von Zeppelin (1838-1917), doch hier hatte noch ein weiterer von Deutschlands führenden Flugzeugherstellern seinen Hauptsitz: die Donier GmbH. Claude Dornier (1884-1969), gebürtig aus dem bayerischen Allgäu, studierte in München und Karlsruhe, bevor er 1910 nach Friedrichshafen kam, um für Zeppelin zu arbeiten.
1914 gründete er sein eigenes Unternehmen und konstruierte während des Ersten Weltkriegs zahlreiche Militärmaschinen. Im Gefolge des Versailler Vertrags von 1919 unterlag der deutsche Flugzeugbau starken Beschränkungen, denen Dornier begegnete, indem er die Herstellung für einige Jahre ins Ausland verlagerte. Namhafte Flugzeuge der Marke Dornier umfassen unter anderem das Flugboot Wal von 1924, das Passagierflugzeug Merkur von 1925 sowie die D15 „Fliegender Bleistift" von 1935, einen der Hauptbomber der deutschen Luftwaffe im Zweiten Weltkrieg. Danach war die deutsche Flugzeugproduktion erneut stark eingeschränkt, doch Dornier verlegte einen Teil des Geschäfts nach Spanien und in die Schweiz und erweiterte seine Produktion um andere Maschinenbaubranchen, insbesondere Raumfahrttechnik.
Das Dornier-Museum residiert in einem auffälligen modernen Gebäude. Zu den insgesamt 400 Objekten in seinem Besitz gehören zwölf Originalflugzeuge und zwei lebensgroße Nachbildungen. Historische Filme zeigen Dornieflugzeuge im Einsatz, und mithilfe eines Flugsimulators können Besucher einmal um den Bodensee fliegen. Der Erwerb eines Verbundtickets erlaubt zusätzlich den Besuch des Zeppelin-Museums und die Nutzung der Katamaran-Fähre zwischen Konstanz und Friedrichshafen.
Dornier Museum
Claude-Dornier-Platz 1
88046 Friedrichshafen
Deutschland
+49 (0) 7541 - 4873600
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