Dokumentations- und Informationszentrum (DIZ) Stadtallendorf

Das DIZ ist ein Bürgerzentrum, Museum und Forschungszentrum für die Industriegeschichte Allendorfs und eine Gedenkstätte für die Opfer des Nationalsozialismus mit einem Schwerpunkt auf den Themen Rüstungsindustrie und Zwangsarbeit. In Allendorf und Herrenwald wurden ab 1938 Sprengstoff- und Munitionsfabriken gebaut, die bis zu 20.000 Zwangsarbeiter aus einem Konzentrationslager einsetzten. Die Anlagen waren auf 650 Betongebäude auf einer Gesamtfläche von 1.000 Hektar verteilt. Sie produzierten TNT und HND-Sprengstoff und füllten Granaten, Bomben und den ersten militärischen Marschflugkörper, die Fiesler Fi 103. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gelände neu erschlossen und zu einem Standort für neue Industrien. Vor dem Bau der Munitionsfabrik war Allendorf ein ländliches Dorf, das 1960 zur Stadt Stadtallendorf wurde. Das DIZ befindet sich im ehemaligen Bürogebäude der Dynamit Nobel AG und wurde 1994 eröffnet. Es bietet Führungen und Ausstellungen mit Originaldokumenten, erklärenden Karten und Zeichnungen.