Langogne ist eine Kleinstadt im Departement Lozère (vor der Französischen Revolution war hier die Provinz Gevaudan) in der heutigen Region Languedoc-Roussillon. Sie liegt am Ufer des Langouyrou, der einst diverse Wassermühlen antrieb und auch das Wasser für verschiedene Gerbereien lieferte. Walkmühlen für Wollkleidung liefen ebenfalls mit Wasserkraft, und im 19. Jahrhundert folgten zuerst die Garnspinnereien und danach die Webfabriken.
1992 kaufte die Kommune eine dieser wassergetriebenen Fabriken und eröffnete zwei Jahre später darin ein Museum. Im frühen 19. Jahrhundert nutzte man die Wasserkraft gewöhnlich tagsüber zum Spinnen und nachts zum Kornmahlen. 1828 begann Pierre-Emmanuel Hippolyte Boyer (gest. 1876), mit Wasserrädern Webstühle anzutreiben. Wie die meisten Betriebe in der Region war sein Unternehmen klein – noch im ausgehenden 19. Jahrhundert zählte es kaum zehn Beschäftigte. Die Webereien existierten nur bis etwa 1920, die Spinnereien dagegen arbeiteten noch bis 1990. Ihr Ende war Ausdruck eines längeren wirtschaftlichen Niedergangs – zwischen den 1930er und den frühen 1970er Jahren hatte Langogne um die 4.000 Einwohner, während es heute nur noch 3.000 sind. Das Museum sorgt für ein wenig Einkommen aus dem Fremdenverkehr und erzeugt überdies einen gewissen Stolz auf die Vergangenheit.
Das dreistöckige Fabrikgebäude, das außerdem noch über ein Kellergeschoss verfügt, hat ein Wasserrad, das mit einem Durchmesser von 3,85 Metern und einer Breite von 85 Zentimetern vier PS leistet. Zu den Ausstellungsobjekten gehört eine Wagenspinnmaschine mit 120 Spindeln aus den 1850er Jahren.
Die Welt des Garns in der Spinnerei Calquières
Le Monde de Filaine á la Filature des Calquières
23 Rue des Calquières
48300 Langogne
Frankreich
+33 (0) 466 - 692556
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