Deutsches Optisches Museum

Carl Zeiss (1816-88) gründete 1846 in Jena sein Unternehmen für optisches Glas. Er wurde in Weimar geboren, studierte in Jena und reiste dann nach Wien, Berlin und Stuttgart. Sein Unternehmen revolutionierte die Herstellung von optischem Glas und stellte 1876 das 3000. Mikroskop her. Zeiss' Partner seit 1876 war Ernst Karl Abbe (1840-1905), der Physiker, der die Grundlagen der modernen Optik legte. Er stammte aus Eisenach, studierte in Jena und Göttingen und lehrte ab 1863 an der Universität Jena. 1866 wurde er Forschungsdirektor bei Zeiss und später Partner. Er war ein aufgeklärter Arbeitgeber, der einen Acht-Stunden-Tag für seine Angestellten befürwortete, eine Erfolgsbeteiligung einführte und die Carl-Zeiss-Stiftung gründete.

Das Optische Museum Jena eröffnete 1922 im Auftrag der Carl-Zeiss AG in einem Stahlbetongebäude von Dycherhoff & Wichmann aus Nürnberg. Die Sammlung lagerte während des Zweiten Weltkriegs in einer unterirdischen Fabrik, kehrte aber 1976-77 auf den Carl-Zeiss-Platz 12 zurück. 1988 erwarb das Museum die Zeiss-Werkstatt aus dem nahegelegenen Volkshaus, die 2002 physisch auf das Museumsgelände verlegt wurde. Im Jahr 2016 gründete sich die Stiftung Deutsches Optisches Museum, die seit 2018 Trägerin des  Museums ist.

Die Sammlung ist vielleicht die umfassendste ihrer Art in Europa und dokumentiert die Geschichte der optischen Instrumente über acht Jahrhunderte. Sie beschäftigt sich mit der Herstellung von Glas und Linsen und mit Fotografie und zeigt Mikroskope, Teleskope, Kameras, Bildsysteme, eine Camera Obscura, Guckkästen, Projektoren sowie Instrumente aus der Augenheilkunde. Im Obergeschoss befindet sich ein Planetarium, das Leben und Wirken von Carl Zeiss und Ernst Abbe Revue passieren lässt.

Das Museum ist derzeit wegen Renovierung des Gebäudes und Neugestaltung der Ausstellung geschlosssen; die Wiedereröffnung ist für 2027 geplant.
 

Deutsches Optisches Museum
Carl-Zeiss-Platz 12
07743 Jena
Deutschland
+49 (0) 3641 - 9400464
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