Manche der Dampflokomotiven sehen aus wie zu groß geratenes Spielzeug. Oder wie die Lok Emma aus Michael Endes Kindermärchen um Jim Knopf und Lokomotivführer Lukas. Aber sobald Dampf aus dem Schornstein quillt und die Signalpfeife ertönt, ist klar: Hier geht es richtig zur Sache. Mit liebevoll hergerichteten Personen- und Güterwagen im Schlepptau verkehren die historischen Dampfkleinbahnen der niederländischen Museumstroombahn zwischen den alten Zuiderseestädten Hoorn und Medemblik. Unterwegs halten sie an malerischen Bahnhöfen wie Wognum, Twisk oder Opperdoes und geben den Blick frei auf Windmühlen, Weiden und blühende Tulpenfelder. In Medemblik erwartet die Besucher eine weitere Attraktion in Gestalt des örtlichen Kleinbahnmuseums. Das hortet neben verschiedenen vorbildlich restaurierten Lokomotiven und Waggons zwei Aufsehen erregende Straßenbahn-Kastenloks. Auch eine große Sammlung an historischem Gepäck und original erhaltenen Signalen ist hier zu sehen. Wer anschließend noch Lust auf eine kleine Schiffsreise hat, geht in Medemblik an Bord der historischen Fähre „Friesland“ und dampft die Küste des IJsselmeers entlang nach Enkhuizen.
Dampfkleinbahnmuseum Hoorn-Medemblik
Museum Stoomtram
Van Dedemstraat 8
1624 NN Hoorn
Niederlande
+31 (0) 229 - 214862
Homepage
Wohnungen, Schuppen, Taubenschläge: So endeten nach Stilllegung der Dampfkleinbahnen in den Niederlanden nicht wenige der ausrangierten Lokomotiven und Waggons. Erst 1968, im Gründungsjahr der Museumsdampfkleinbahn Hoorn-Medemblik, erkannte man ihren Wert als lebendige Zeugnisse der regionalen Industriegeschichte. Erklärtes Ziel des Museumskonzeptes war es von Anfang an, die noch erhaltenen Waggons und Zugmaschinen zu restaurieren und auch einzusetzen. Entsprechend besteht die historische Sammlung nicht nur aus dem Fuhrpark, sondern auch aus Bahnhofsgebäuden und Stellwerken der als Museumsstrecke genutzten lokalen Eisenbahnlinie Hoorn-Medemblik. Das Ergebnis ist eine spannende Zeitreise durch die Geschichte der niederländischen Kleineisenbahn, die zwischen 1879 und 1966 für die Entwicklung des Landes z. T. erhebliche Bedeutung erlangte. Zu den Glanzstücken des Museumsrepertoires zählt die Dampflok „Bello“ anno 1914, die früher auf der Bäderbahn zwischen Alkmaar und Bergen aan Zee zum Einsatz kam. Herausragend sind überdies die beiden Dampfstraßenlokomotiven in Kastenbauweise, darunter die 1921 von der Kasseler Firma Henschel gebaute „Leeghwater“, die 1937 in den Besitz einer Zuckerfabrik in Roosendaal gelangte und dort noch rund 30 Jahre lang als Rangierlok Dienst tat. Derartige Kastenloks waren für niederländische Kleinbahnen ebenso charakteristisch wie die ebenfalls noch in einigen Exemplaren erhaltenen Personenwaggons aus Teakholz aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert. Den Schwerpunkt der Sammlung bilden Wagen, Loks und Ausstattungsgegenstände der Zeit um 1926. Umfangreiches Dokumentationsmaterial bettet die Ausstellungsobjekte in den geschichtlichen Zusammenhang ein und verschafft dem Besucher einen Überblick über die Entwicklung der Kleinbahnen in den Niederlanden. Zwischen März und November verkehren die Museumszüge nach einem regelmäßigen Fahrplan. Eine Fahrt auf einem historischen Dampfschiff rundet das Angebot ab.
Empfohlene Aufenthaltsdauer: | 4 Stunden |
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Eintritt: | kostenpflichtig |
Barrierefreier Zugang: | nicht möglich |
Angebote für Kinder: | |
Gastronomie: | |
Museumsshop: | ja |
Juli, August: täglich 10.00-18.00 Uhr
15. April bis Juni, September: Dienstag - Sonntag 10.00-18.00 Uhr
15. März bis 15. April, Oktober, November: Samstag, Sonntag 10.00-18.00 Uhr