Auch Industrielle hatten ihre Dynastien. Mitunter nummerierten sie ihre Sprösslinge wie Monarchen. Der Eisenfabrikant William Crawshay II. ist so ein Fall. Er war zwar kein König, dafür aber Herrscher über ein bedeutendes Wirtschaftsimperium. Als solcher konnte er es sich leisten, so prunkvoll zu leben wie ein gekröntes Haupt. 1824 errichtete er Cyfarthfa Castle. Wie eine wehrhafte Burg überblickt es jene Eisenhütte, die im ersten Viertel des 19. Jahrhunderts die größte der Welt war und William Crawshay II. zu immensem Reichtum verhalf. Erst 1919 schloss sie ihre Pforten. Zurück blieben Schmelzöfen, die heute zu den wichtigsten Zeugnissen des britischen Industriezeitalters zählen.
Das Museum, das in dem festungsartigen Herrenhaus logiert, stellt umfangreiche Kunstausstellungen zur Schau. In seinem Untergeschoss erzählt es die Geschichte der Stadt und ihrer industriellen Vergangenheit. Neben Eisenhütten und Zechen gehört dazu auch die Pen-Y-Darren-Lokomotive von Richard Trevithick. Ihr Baujahr 1804 macht sie zur ersten dampfbetriebenen Zugmaschine, die je auf Schienen gesetzt wurde.
Dass die Region auch in künstlerischer Hinsicht Impulse setzte, verrät das nahe gelegene einstige Wohnhaus des berühmten walisischen Komponisten Joseph Parry, der 1854 nach Amerika auswanderte.
Cyfarthfa Castle Museum & Art Gallery
Brecon Road
CF47 8RE Merthyr Tydfil
Vereinigtes Königreich
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