Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk

Das Dieselkraftwerk Cottbus wurde 1927/28 nach Plänen des Berliner Architekten Werner Issel im damals noch jungen Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Der Bau, der ganz in der Nähe eines schon bestehenden Dampfkraftwerks entstand, sollte in erster Linie die Beleuchtung der Stadt sicherstellen und vorübergehende Lücken in der Stromversorgung schließen. Besonders während der Spitzenlastzeiten kam es immer wieder zu Engpässen, obwohl Cottbus zusätzlich von außerhalb Elektrizität bezog. Auch dafür war das neue Kraftwerk zuständig: Die Hochspannungsleitungen mündeten in den Turm des Gebäudeflügels am Amtsteich und wurden im dazugehörigen Schalthaus transformiert. Im ehemaligen Maschinenhaus, dem größeren der beiden Gebäudetrakte, dröhnte ein 1.450 PS starker Dieselmotor, während der Turmflügel die Hochvolt-Endverschlüsse und Messwandler eines Schalthauses beherbergte.

Kaum mehr als 30 Jahre war das Kraftwerk in Betrieb. Danach war ist viele Jahre ungenutzt und verfiel, bevor das architektonisch herausragenden Industriedenkmal grundlegend restauriert und seit 2008 als Ausstellungshalle des Brandenburgischen Landesmuseum für moderne Kunst (BLMK) genutzt wird. Das BLMK beherbergt in seinen drei Ausstellungshäusern im Dieselkraftwerk in Cottbus und der Rathaushalle sowie dem Packhof in Frankfurt (Oder) die mit über 42.000 Werken weltweit umfassendste, museale Sammlung von Kunst aus der DDR und den nachfolgenden künstlerischen Traditionslinien. Im ehemaligen Dieselkraftwerk Cottbus bildet die klassische Industriearchitektur nun den Hintergrund, vor dem sich die zeitgenössische Kunst trefflich entfaltet.

Brandenburgisches Landesmuseum für moderne Kunst, Dieselkraftwerk
Uferstraße / Am Amtsteich 15
03046 Cottbus
Deutschland
+49 (0) 355 - 49494040
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