Blaufarbenwerk und Kobaldbergwerk

Die Gegend um Modum in der norwegischen Provinz Buskerud war eine der wichtigsten Kobaltquellen Europas. Ole Witloch entdeckte das Erz 1772. 1776 entstand auf königlichen Erlass hin das Blaafarveværket (Blaufarbenwerk), das viele Jahre unter deutscher Leitung stand und 1822 in deutschen Besitz überging. Der Farbstoff war eine Mischung aus Kaliumkarbonat, Quarz und Kobalt, vermengt mit Wasser. Die Kristalle, die sich daraufhin durch Ausfällung bildeten, wurden in Mahlwerken aus Quarzit zu Pulver zerkleinert und für die Herstellung von Farbe, Keramik und Glas verwendet. Arsen- und Schwefelverbindungen wurden in Kalzinieröfen vom Erz getrennt, und manche der Arsenverbindungen gingen als Nebenprodukte in den Verkauf. Mitte des 19. Jahrhundert beschäftigte das Blaufarbenwerk rund 500 Menschen und war damit der größte Industriebetrieb in Norwegen. Die Produktion endete 1855, nachdem das mittlerweile entdeckte Ultramarin Kobalt als Farbstoff ersetzt hatte. Der Kobaltbergbau setzte sich noch bis 1898 fort.

1971 gründete sich eine Stiftung mit dem Ziel, die noch vorhandenen historischen Gebäude zu erhalten. Die aktuelle Museumsgesetzgebung von 2004 bestätigte die Stiftung und ihre Arbeit. Das Blaafarveværket in dem kleinen Ort Åmot beherbergt heute eine Kunstgalerie und ein Besucherzentrum, ergänzt um Läden und Restaurants in anderen Bereichen des Fabrikgeländes. Wer mag, kann von hier aus das acht Kilometer entfernte Bergwerk besuchen und die dortige Tour mit der Besichtigung des Wohnhauses des Technischen Bergwerksdirektors unter der Adresse Nymoen 9 sowie typischer Arbeiterhäuser verbinden. Andere Gebäude wurden zu Restaurants, Läden und Kunstgalerien umgenutzt.

Blaufarbenwerk und Kobaldbergwerk
Blaafarveværket og Koboltgruverne
3340 Åmot
Norwegen
+47 (0) 32 - 778800
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