Lodĕnice u Beroun ist ein kleines Dorf in der Nähe von Beroum in einer Waldregion 26 Kilometer südwestlich von Prag. In seiner Nähe befinden sich zwei bedeutende Museen der Rohstoffindustrien, die einst in dieser Karstregion von Böhmen florierten. Nördlich des Dorfes liegt der Chrustenice-Schacht, einst eine Kohle- und Erzmine, die eine Tiefe von 426 Metern erreichte. Die Ausstellung veranschaulicht die Bergwerksgeschichte vor Ort und geht in einem Abschnitt auch auf Steinbrüche in Amerika ein. Ein Zug bringt Besucher zu den Zechenbereichen, die heute noch zugänglich sind.
Nicht weit südwestlich von Lodĕnice liegt ein Freilichtmuseum um den Parymple-Kalksteinbruch. Der ging 1916-18 in Betrieb und belieferte das Chemiewerk von Neštemice, das nach dem Verfahren des Belgiers Ernst Solvay (1838-1922) Natriumkarbonat herstellte. Der Kalkstein wurde zunächst auf Waggons einer Schmalspurbahn verladen, die ihn wiederum über eine per Kabelsystem betriebene geneigte Ebene zu einer Bahn mit Normalspurweite transportierten. In diesen ging es dann weiter nach Neštemice. 1956 wurde der Steinbruch erweitert, um Material für den Straßenbau zu liefern, doch schon 1964 stellte er seinen Betrieb vollständig ein. Die Restaurierung der Anlagen nahm 1993 Společnost Barbara in Angriff, eine Stiftung zum Erhalt von Steinbrüchen und Industriemonumenten in Tschechien. Die Ausstellung in den ehemaligen Verwaltungsgebäuden und Lagerhäusern zeigt unter anderem Werkzeuge und Fotografien aus der Betriebszeit des Steinbruchs sowie einen Gerhard-Adam-Ölmotor. Besucher können eine 20-minütige Untertage-Tour mit einer Museumsbahn unternehmen.
Bergbauausstellung Chrustenice-Schacht | Freilichtmuseum und Solvay-Steinbruch
Železmorudný Chrustenice
Skansensolvayovy lomy
267 12 Lodĕnice u Beroun
Tschechien
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