Arbeitermuseum

Das Arbeitermuseum residiert in dem 1878-79 errichteten Verbandshaus der einflussreichen Gewerkschaftsbewegung in Kopenhagen. Das Verbandshaus war viele Jahrzehnte lang ein Zentrum der dänischen Arbeiterbewegung und Treffpunkt für Sozialisten aus allen Teilen Europas. Die Gründung des Museums erfolgte 1982.

Teile des Gebäudes einschließlich Versammlungssaal zeigen nach einer entsprechenden Restaurierung das Erscheinungsbild aus dem Jahr 1913. Andernorts dokumentiert die Ausstellung verschiedene Perioden aus der Geschichte der dänischen Arbeiterschichten. Dazu gehört die hier wiedererrichtete Wohnung der Familie Sörensen, die zu den Ärmsten der Armen zählte. 1915 zogen die Eltern mit ihren acht Kindern in die Wohnung ein. Vier der Kinder wurden später bei einer Familie im Norden der Insel Seeland untergebracht und kehrten nie wieder. Die letzte überlebende Tochter der Sörensens blieb unverheiratet und lebte bis 1989 in der Wohnung. Ein anderes Beispiel illustriert die Armut in den 1930er Jahren. Gezeigt wird die Wohnung der Petersens. Der Vater, ein Mauerer, war arbeitslos, die Frau verdiente etwas Geld als Putzfrau. Den größten Teil ihres Besitzes mussten sie verpfänden, um zu überleben. Eine dritte Wohnung veranschaulicht den relativen Wohlstand der 1950er Jahre und geht dabei insbesondere auf US-amerikanische Kultureinflüsse ein wie auch auf die in Dänemark weit verbreitete Angewohnheit, Zichorienkaffee zu trinken. Eine benachbarte Straßenszene zeigt ein Geschäft, das Radios und Fernseher im Ratenkauf anbot. Eine weitere Museumsabteilung widmet sich den Eigenschaften industrieller Arbeit. In einer Bierhalle schließlich bietet sich Museumsbesuchern die Gelegenheit, für dänische Arbeiter typische Speisen und Getränke zu probieren.

Arbeitermuseum
Arbejdermuseet
Romersgade 22
1362 Kopenhagen
Dänemark
+45 (0) 2 - 39375
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