AEG-Tunnel

Ende des 19. Jahrhunderts stieg  Berlin zu einer Industriemetropole auf. Doch nicht nur die Zahl der Fabriken stieg an, sondern auch die Einwohner der Stadt, die sich alltäglich in der Stadt bewegten. Neue Infrastrukturen mussten erdacht werden. Ein Wettbewerb rief zu neuen Verkehrsmöglichkeiten auf. Die  Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) orientierte sich hierzu am Londoner Vorbild der Untergrundbahn. Unterhalb des AEG-Geländes am Humboldthain wurde eine Teststrecke mit einer Länge von 295 m gebaut, die zwei AEG Gebäude miteinander verband. Den Wettbewerb gewann schließlich Siemens mit dem preiswerteren Konzept einer Hochbahn, der heutigen U1. Die AEG nutzte ihre unterirdische elektrische Tunnelbahn zum Transport von Personen und Material zwischen den beiden Standorten. Im Ersten Weltkrieg wurde der Tunnel zur Munitionsproduktion genutzt, im Zweiten Weltkrieg fanden die Betriebsangehörigen Unterschlupf bei Luftangriffen.

1984 wurde der AEG Standort geschlossen, der Tunnel blieb jedoch erhalten. 2016 begannen die Berliner Unterwelten e.V. mit der Instandsetzung des AEG-Versuchstunnels, unterstützt durch die Eigentümer Gewerbesiedlungs-Gesellschaft (GSG). So konnte auch das historische Gleis freigelegt werden. Die Berliner Unterwelten e.V. bieten Führungen an, bei denen der Tunnel erkundet und die historische Entwicklung des Areals nachvollzogen wird. 

AEG-Tunnel
Voltastraße 5-6 (Hof neben Treppe 12.1)
13355 Berlin
Deutschland
+49 (0) 30 - 49910518
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