SS Great Britain

Die SS Great Britain war das erste seegängige, von einer Schiffsschraube angetriebene Eisenschiff überhaupt. In derselben Werft, in der sie heute vor Anker liegt, lief sie 1843 als größtes Schiff der Welt vom Stapel. Ihr Konstrukteur war Isambard Kingdom Brunel (1806-59), der sie zunächst als Raddampfer konzipierte und sich erst in einem späten Baustadium für einen Schraubenantrieb entschied. Sie besteht aus schmiedeeisernen Platten, von denen einige, wenn nicht alle, aus dem Walzwerk der Firma Coalbrookdale Co. in Horsehay, Shropshire, stammten.

Auf ihrer Jungfernfahrt, die sie am 26. Juli 1845 antrat, überquerte die SS Great Britain in 14 Tagen den Atlantik zwischen Liverpool und New York. Allerdings endete ihre Karriere als Passagierdampfer und Atlantikkreuzer bereits 1846, als sie bei Dundrum Bay vor Irland auf Grund lief. Während ihr Rumpf bei der Havarie glimpflich davonkam, erlitt die Maschine schwere Schäden, so dass ihre Besitzer Bankrott gingen. Von 1852 bis 1876 setzte sie die Firma Gibbs, Bright and Co. erfolgreich ein, um Emigranten – jeweils 750 Passagiere pro Reise – nach Australien zu befördern. Zwischendurch, um die Mitte der 1850er Jahre, nutzte die britische Regierung das Schiff für Truppentransporte auf die Krim und später nach Indien zur Niederschlagung des Indischen Aufstands. 1882 wurde die Maschine der SS Great Britain entfernt. Fortan war sie ein Segelschiff und transportierte walisische Kohle um das Kap Horn nach Kalifornien. Etwa auf der Höhe des Kaps erlitt sie während einer Reise im Jahr 1886 Schiffbruch und suchte Schutz auf den Falkland-Inseln (Malvinas). Von da an diente ihr Rumpf in Port Stanley als schwimmender Lagerraum.

Als sie sich als nicht mehr wasserdicht erwies, wurde sie 1937 auf Grund gesetzt, doch sorgte ein Konsortium dafür, dass sie 1970 zurück nach Bristol geschleppt wurde. Seither durchlief sie eine umfassende Restaurierung. Heute erleben Besucher den Speisesaal der 1. Klasse, das Zwischendeck und den Maschinenraum wieder so wie zum Zeitpunkt ihres Stapellaufs. Seit Abschluss der letzten Restaurierungsphase scheint die SS Great Britain auch wieder zu schwimmen, doch besteht das vermeintliche Wasser aus einer Glasscheibe, die den Rumpf des Schiffes luftdicht abschließt und ihn dauerhaft vor Feuchtigkeit schützt.

SS Great Britain
Great Western Dockyard Harbourside
BS1 6TY Bristol
Vereinigtes Königreich
+44 (0) 117 - 9260680
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