Slowakisches Bergbau Freilichtmuseum

Banska Stiavnica war vom 13. Jahrhundert an eine der wichtigsten europäischen Quellen für Silber, Blei und Eisenerz. Die Stadt und die sie umgebende Landschaft mit den Relikten der Bergbau- und Hüttentätigkeit sind seit 1993 Welterbe. Im Bergbau wurden hier früher als anderswo neue Techniken eingeführt: so wurde in einem Bergwerk 1627, wohl zum zweitenmal überhaupt, Schießpulver verwendet. Um einer Schließung des Bergwerks durch Wassereinbrüche zu verhindern und zugleich Wasserenergie für den nur schwach versorgten Ort zu gewinnen, entwarf und errichtete man ein ausgeklügeltes System von Wasserreservoirs und Kanälen, die so genannten Tajchy, und installierte ein kompliziertes Pumpensystem. 1722 wurden Teile des Bergwerks, die durch Wassereinbrüche unzugänglich geworden waren, mit einer athmophärische Dampfmaschine nach dem von Newcomen entwickelten Prinzip, der ersten ‚Feuermaschine‘ auf dem europäischen Kontinent, trockengelegt.

Bis heute weist die Stadt zahlreiche Gebäude auf, die an die blühende Vergangenheit erinnern. Dazu gehören zwei Burgen, herausragende Renaissancehäuser und der Kammerhof, wo die Erze geprüft wurden. Das 1974 eröffnete Bergbau-Freilichtmuseum verfügt über zahlreiche Tagesanlagen alter Minen und schließt auch einen 1300 Meter langen Rundgang durch unterirdische Abbaustollen ein. Im Ort selbst beherbergt ein Kaufmannshaus aus dem 16. Jahrhundert geologische und mineralogische Sammlungen. Überdies zeigt die Burg Stare Hrad historische Stadtansichten und eine Ausstellung über die Geschichte der Hüttentechnik.

Slowakisches Bergbau Freilichtmuseum
Banské múzeum v prírode – Skanzen
J.K Hella 12
969 00 Banska Stiavnica
Slowakei
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