Bergbaumuseum

Das Revier im Département Calvados in der Normandie war eines der ersten, die in Frankreich ausgebeutet wurden, und förderte mehr als 200 Jahre lang Kohle. Die Entdeckung der ersten Kohleflöze in Littry geht auf das Jahr 1741 zurück. 1747 gründete sich die Compagnie des Mines de Littry (Bergbaugesellschaft Littry) und belieferte in den folgenden 100 Jahren Töpfereien und Glasbläsereien, Schiffskessel und Gaswerke. 1840 gab es in der Region 30 Zechen, doch 1880 endete die Förderung: Sie war mit der britischen Kohle, die per Schiff die nordfranzösischen Häfen erreichte, nicht konkurrenzfähig. 1940 ordneten die deutschen Besatzungstruppen die Wiederaufnahme der Kohleförderung an, und manche Zechen blieben noch bis in die frühen 1950er Jahre in Betrieb.

Das 1902 gegründete Museum ist eines der ersten Kohlebergbaumuseen in Frankreich und vermittelt ein breites industriearchäologisches Panorama. Es ist auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Frandemiche untergebracht. Zu sehen sind die ausgegrabenen Überreste der Fördergerüste und des Schachtes. In den angrenzenden Gebäuden sind historische Werkzeuge, eine Dampffördermaschine der Gebrüder Périer aus dem Jahr 1800 sowie Gegenstände aus nordfranzösischen Kohlebergwerken und Eisenminen in der Normandie zu sehen. Das Museum bietet auch eine Videodokumentation über die Geschichte der Littry-Mine und einen rekonstruierten Stollen von 70 m Länge. Am Ende des Museumsrundgangs befindet sich ein beeindruckendes Funktionsmodell des Bergwerks von Bruay-en-Artois, das für die Pariser Weltausstellung im Jahr 1900 angefertigt wurde.

Bergbaumuseum
Musée de la Mine
Rue de la Fossé Frandemiche
14330 Le Molay-Littry
Frankreich
+33 (0) 23122 - 8910
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