Kunst- und Handelsmuseum

Das wichtigste Technikmuseum Frankreichs geht auf das Jahr 1794 und damit auf die Zeit der Französischen Revolution zurück. Damals gründete sich eine nationale Behörde zur Sicherung der Handwerkskünste (Conservatoire National des Arts et Metiers), das sich als öffentlicher Aufbewahrungsort für „Maschinen, Werkzeuge, Modelle, Zeichnungen, Beschreibungen und Bücher von Handwerkskünsten aller Art“ verstand. 1799 feierte es Eröffnung in den Gebäuden eines während der Revolution aufgelösten Priorats.

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts erwarb das Museum die Sammlungen von einigen der führenden französischen Wissenschaftler, darunter Fernand Berthoud (1727-1807) und Anton Lavoisier (1743-94). Überdies kam es in den Besitz von Archiven und Objekten aus den Beständen der Academie des Sciences sowie von Schaustücken diverser in Frankreich abgehaltener internationaler Ausstellungen. Bis in die 1880er Jahre war das Conservatoire überdies mit dem Patentsystem befasst und erstand zahlreiche Modelle und Zeichnungen, die von Patentbewerbern vorgelegt wurden.

Der industrielle Bestand des Museums umfasst u. a. mehr als 20.000 Zeichnungen und Gemälde mit industrienahen Themen, darunter bemerkenswerte Zeichnungen des 18. Jahrhunderts von Jacques de Vaucanson (1709-82), dem in Grenoble geborenen Erfinder des modernen Automaten. Eine Auswahl der mehr als 80.000 Stücke umfassenden Museumssammlung wird nach Themen gegliedert präsentiert. So gibt es Räume, die sich der Uhrmacherei widmen oder auch wissenschaftlichen Geräten, Werkstoffkunde, Kommunikation, Energie, Verkehr oder Fotografie. Als respektvolle Anerkennung des Museums wandelte der Designer Francois Schuiten die nahe gelegene Metrostation Arts-et-Metiers in eine Art gewaltige Maschine um, hauptsächlich indem er Wände, Bahnsteige und Unterführungen mit Kupferblech verkleidete.

Kunst- und Handelsmuseum
Musée des arts et métiers
60 Rue Réaumur
73003 Paris
Frankreich
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