Hütten- und Maschinenbaumuseum

Im Mittelpunkt des Hüttenwerks Chlewiska an der Straße von Szudlów nach Opocmo, 40 Kilometer südwestlich von Radom, steht ein mit Holzkohle betriebener Hochofen, den eine französische Firma zwischen 1890 und 1892 errichtete. Das Werk war mit einigen Unterbrechungen bis 1941 in Betrieb und wurde dann von den deutschen Besatzungsbehörden geschlossen.

Zu dem steinernen Bauwerk im romanischen Stil gehört ein hoher Turm mit einer Winde, die mittels Wasserdruck das Rohmaterial hinauf zur Gichtebene des Hochofens hievte. Die Anlage war der letzte Holzkohle-Hochofen in Polen und beschäftigte zu ihrer Blütezeit rund 200 Menschen. Die tägliche Produktionsleistung lag bei nur 10 Tonnen Roheisen pro Tag. Ein Teil davon wurde für den Guss etwa von eisernen Gartenstühlen verwendet, die heute zur Museumsausstellung gehören. Erhalten hat sich auch eine kleine Schmiede, die Roheisen mithilfe von Puddelöfen zu Schmiedeeisen verarbeitete. Die meisten Gebäude haben die Zeiten samt Maschinen überdauert, darunter das Erzlager, die – zum Teil dampfgetriebenen – Gebläsemaschinen, Blasebälge aus Holz und Leder, die Winderhitzer sowie eine Schmalspurbahn zum Materialtransport auf dem Gelände. Seine Rettung verdankt das Hüttenwerk dem Wissenschaftler Mieczyslaw Radwan, der 1948 Mittel akquirierte, um das Dach zu reparieren.

Seit den späten 1950er Jahren kümmert sich das Technikmuseum in Warschau um den Standort. Dessen komplette Restaurierung erfolgte in den Jahren 2008-10. In einigen Gebäuden werden heute Werkzeugmaschinen gezeigt – Fräs- und Bohrmaschinen, Schneckenpressen, Drehbänke – sowie Autos und Motorräder aus polnischer Herstellung.

Hütten- und Maschinenbaumuseum
Muzeum Hutnictwa i Przemsłu Maszynowego w Chlewiska
ul. Szkolna 34
26-510 Chlewiska
Polen
+48 (0) 796 - 977922
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