Grainger Market Markthalle

Der klassizistische Grainger Market von 1835 charakterisiert das Bemühen im Europa des 19. Jahrhunderts, die lärmenden und manchmal rauen Straßenmärkte einer effektiveren Kontrolle zu unterwerfen. Die Entwürfe für das Bauwerk lieferte John Dobson (1787-1865), der bedeutendste Architekt, der in Nordostengland gewirkt hat.

 

Der Markt war Teil eines umfangreichen Programms zur Neuentwicklung des Stadtzentrums. Motor dieser in den 1830er Jahren durchgeführten städtebaulichen Maßnahmen war der Bauunternehmer Richard Grainger (1797-1861). Dessen Bauprogramm umfasste neben dem nach ihm benannten Markt die Grey Street, das Königliche Theater von 1835 und die ein Jahr später fertig gestellte dorische Säule in Erinnerung an Charles, den zweiten Earl Grey (1764-1845).

 

Grainger Market war zum Zeitpunkt seiner Eröffnung der größte überdachte Markt Europas. Ursprünglich hatten 243 Läden darin Platz. Viele davon gehörten Metzgern. Der Grundriss des Gebäudes ist rechteckig und besteht aus jeweils vier senkrecht zueinander angelegten Gängen, die allesamt auf einen Eingang zulaufen. Die Eingänge sind mit geschmückten Eisentoren versehen.

 

Unter den heutigen Läden befindet sich der letzte Marks and Spencers Penny Bazaar. Marks and Spencer geht auf eine in Manchester gegründete Partnerschaft zurück. Daran beteiligt waren Michael Marks (1859-1907), gebürtig aus Slonim in Russland und seit 1884 als Händler in England ansässig, sowie der Buchhalter Tom Spencer samt einem seiner Lieferanten. Seit 1894 konzentrierte sich das Unternehmen auf Ladenlokale, behielt jedoch weiterhin einige Marktstände, von denen jener in Newcastle als Zweigstelle des örtlichen Hauptgeschäfts in der Northumberland Street diente. Dieser Marktstand existiert immer noch mitsamt seinen gold-purpurfarbenen Gesimsen und dem legendären Hinweis „Admission Free“ (Eintritt frei).

Grainger Market Markthalle
off Nelson Street
NE1 5QG Newcastle upon Tyne
Vereinigtes Königreich
Homepage