Das Bergwerk von Llorts und die Ressell-Schmiede

Andorra, das kleine, unabhängige Fürstentum zwischen Frankreich und Spanien, zählt nur 86.000 Einwohner. Vom 17. bis 19. Jahrhundert erlangte der Zwergstaat einige Bedeutung als Eisenproduzent. Eines der Hauptmonumente der einstigen Eisenindustrie ist das Erzbergwerg von Llorts in der Gemeinde Ordino. Während der Sommermonate können Besucher dort an Führungen teilnehmen. Die Mine war wirtschaftlich nicht sehr erfolgreich und der Vortrieb der Stollen endet bereits rund 30 Meter hinter dem Eingang – beides Gründe für den guten Erhaltungszustand des Bergwerks. Trotz seiner geringen Größe vermittelt es einen lebendigen Eindruck der Arbeitsbedingungen in Eisenerzgruben des 19. Jahrhunderts.

Der Mine angeschlossen ist die Ressell-Schmiede, die ehemals nach dem Vorbild katalanischer Schmieden arbeitete. Deren wirkungsvolle Rennfeueröfen wurden in den baskischen Provinzen bis ins 19. Jahrhundert eingesetzt, um Eisenerze auszuschmelzen. Sie waren in der Lage, dem geförderten Erz bis zu 72 Prozent seines Eisengehalts zu entziehen. Katalanische Schmieden nutzten Holzkohle als Energiequelle. Tatsächlich sind mehrere Ofenanlagen erhalten, in denen Holz aus den benachbarten Wäldern zu Kohle verarbeitet wurde. Schautafeln zeigen anhand von Archivmaterial den Prozess der Eisenherstellung.

In derselben Gemeinde befindet sich das Areny-Plandolit-Haus. Das ehemalige Wohnhaus von Don Guillermo Areny-Plandolit, einem der bedeutendsten Eisenfabrikanten Andorras im 19. Jahrhundert, dient heute als Museum. Die Ausstellung zeigt unter anderem Beispiele für die Verwendung des vor Ort produzierten Eisens in den Haushalten der damaligen Zeit.

Das Bergwerk von Llorts und die Ressell-Schmiede sind Teil des andorranischen Abschnitts der "Eisenroute durch die Pyrenäen" (Ruta del Ferro als Pirineus).

Das Bergwerk von Llorts und die Ressell-Schmiede
La Mina de Llorts | Farga Rossell Lorts 300 Ordino Tel + 376 (0)878-152
Areny-Plandolit Museum
300 Ordino
Andorra
+376 (0) 839 - 760
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